Die Kirchengemeinde Hochart hatte am Sonntag, dem 27. September 2020, beim Erntedankfest einen ganz besonderen Grund zu danken: Am 12. September 1970, also vor nunmehr 50 Jahren weihte der erste Bischof unserer damals jungen Diözese, DDr. Stefan Laszlo, die neu errichtete Kirche zu Ehren Mariä Heimsuchung. Die Festgemeinde feierte das Jubiläum mit großer Freude in ihrer wunderbar geschmückten Kirche.
Mag. Claudia Reithmeier gab im Gottesdienst einen interessanten Überblick über die Geschichte der Kirchenbauten in Hochart. Hier ein Auszug davon:
Der Ort Hochart entstand im 16. Jahrhundert.
Der Grundstein für den Bau einer ersten Kapelle erfolgte am 25. Juni 1823. Am 3. August des gleichen Jahres wurde diese Kapelle zu Ehren Mariä Heimsuchung geweiht. Die Einrichtung der Kapelle war dürftig: ein Altar mit Holzeinlegearbeiten unbekannter Herkunft und ein Altarbild, Mariä Heimsuchung (Nazarener) darstellend.
Mit der Zeit wurde diese Kapelle baufällig und sie bot mehr keinen würdigen Rahmen für den Sonntagsgottesdienst. Dadurch ergab sich die Notwendigkeit, ein neues Gotteshaus zu planen. lm Jahr 1968 entschloss man sich zu einem Neubau. Die Pläne entwarf der Architekt Tibor Brestiansky aus Großpetersdorf.
Die neue Kirche ist modern gehalten, mit einer Holzdecke versehen und hat im Bau viel Beton. Drei Fenster bringen Licht in den Raum. An der linken Seite wurde eine Sakrístei mit Vorraum angebaut. Den Kirchenraum schmücken ein Kreuz - der Corpus aus dem 17. Jahrhundert stammt aus Wiesfleck - und das Altarbild Mariä Heimsuchung aus der alten Kirche.
Der Grundstein wurde am 27. Juli 1969 an der Westseite des Turmes gelegt. Die Arbeiten wurden von folgenden Firmen ausgeführt: Mauerarbeiten Firma Tripamer, Pinkafeld; Zimmererarbeiten Firma Ziermann, Riedlingsdorf; Tischlerarbeiten Firma Spitzer, Pinggau; Schlosserarbeiten, Firma Supper, Pinkafeld; Altarraum und Fenster, Firma Jandl, Großpetersdorf; diverse Holzarbeiten, Tischlerei Sommer, Pinkafeld. Den Glockenstuhl und das Turmkreuz erstellte Schlossermeister Josef Schuh aus Hochart. Den Altarraum - Altartisch, Kreuz, Ambo - entwarf Dechantpfarrer Franz Kugler. Die Ausführungen erfolgten durch die Firma Adolf Faigel, Pinkafeld. Die neue Kirche umfasst 150 Sitzplätze.
Die Weihe der neuen Kirche erfolgte am 12. September 1970 durch Diözesanbischof Stefan Laszlo. Auch diese Kirche ist dem Festgeheimnis Mariä Heimsuchung geweiht.
Im Jahr 1997 wurde die 1969/70 erbaute Kirche innen und außen renoviert. Dabei wurde der Altarraum neu gestaltet, das Bild Mariä Heimsuchung ist nun wieder im Zentrum. Der Bildhauer Thomas Resetaríts gestaltete den Altar, den Tabernakel, die Kerzenständer, das Vortrage-Kreuz, den Ambo, die Sessio, den Taufstein und das große Holz-Kruzifix unter Verwendung des alten Corpus. Weiters wurden das Kirchendach isoliert und neu eingedeckt, die Außenfassade saniert, der Turm gestrichen, die Turmjalousien erneuert, die Innenwände ausgebessert, die Beleuchtung erweitert und die Bankauflagen erneuert. Vor Weihnachten 1997 wurde die renovierte Kirche von Bischof Paul lby gesegnet und der neue Altar geweiht.
An der nun 50 Jahre alten Kirche ergeben sich auch aktuell zu setzende Maßnahmen bezüglich Personensicherheit und Erhalt der Bausubstanz.
Quellen:
„Geschichte der Stadt PinkafeId" von Franz Kugler
Kirchenzeitung vom 4. Oktober 1970
Kirchenzeitung vom 4. Jänner 1998
Die Fotos zeigen
Fotos: Maria Thier