"Der Herr braucht sie!" Mit diesen Worten sollen die Jünger Jesu das Holen einer Eselin aus dem nahen Dorf begründen, falls sie gefragt werden.
Für die Israeliten galt der Esel als vornehmes Tier. Während Pferde die Tiere waren, die für Kriege genutzt und eingesetzt wurden, waren Esel die friedlichen Lasttiere. Ein Esel steht der Tradition nach an der Krippe. Ein Esel trägt Maria und das Jesuskind auf der Flucht nach Ägypten und jetzt trägt ein Esel Jesus, den König Israels, in seine Königstadt Jerusalem.
Wenn Jesus einen Esel wählt, auf dem er einreitet in Jerusalem, dann ist dies ein Zeichen, dass er als friedfertiger König kommt. Jesus kommt nicht, um Jerusalem gewaltsam aus der Hand der Römer zu befreien, wie es einige erwartet haben, sondern er kommt, um sein Leben hinzugeben für seine Freunde, für dich und für mich.
Jesus vollzieht den größten Liebesdienst, der möglich ist. Ich bin geneigt, diesen Satz: "Der Herr braucht sie!" auf mich selbst zu beziehen. Der Herr braucht mich! Wir Christinnen und Christen, alle Menschen guten Willens sind diejenigen, die von Jesus gebraucht werden – gerade in Zeiten wie diesen. Jesus braucht uns, um ihn in die Welt zu tragen, seine Liebe in die Welt zu tragen.
Wir sollen friedfertig dort sein, wo Menschen nicht das im Sinne haben, was Gott will, und anderen Schlechtes wünschen und ihnen tun wollen. Der Herr braucht uns! Machen wir uns immer wieder auf dem Weg zu den Menschen, die unserer Hilfe bedürfen.
Schönen Palmsonntag dir und deinen Lieben! Bleibt gesund!
Pfarrer Peter Okeke