Am Sonntag des Guten Hirten, dem 11. Mai 2025, versuchten wir in der kroatischen Mission Eisenstadt, unseren Kindern die spirituelle Berufung auf eine Weise näher zu bringen, die sie fühlen, verstehen und sich daran erinnern konnten. Unsere Kleinen kleideten sich in Mönchskutten, hielten Kreuze und Batiken in den Händen und standen während der hl. Messe am Altar – allerdings nicht als Zuschauer, sondern als Teilnehmer.
 

In einer Zeit, in der die Welt vor Geschwindigkeit, Lärm und ständigen Eindrücken vibriert, werden Momente der Stille und Konzentration selten – und gerade deshalb sind sie kostbar. Das Gefühl der Kutten, die Nähe zum Altar, das gemeinsame Gebet... all das ist nicht laut, hinterlässt aber tiefe Spuren. Manche Rufe entstehen nicht durch Worte, sondern in der Stille, bei einem Eindruck, der bleibt und wächst. Wir glauben, dass solche Momente einen Ort schaffen, an dem der Glaube als etwas Persönliches, Intimes empfunden werden kann – als etwas, das eines Tages zu einem Weg oder einer spirituellen Berufung werden könnte.

Bei allem, was wir tun, denken wir an das, was kommt. Junge Menschen, die heute beten, dienen und den Glauben verstehen lernen, sind vielleicht diejenigen, die ihn morgen weitergeben.

Unsere Pfarrgemeinde, die zur Diözese Eisenstadt gehört, lebt diesen Alltag: durch Kinder, Gemeinschaft und die stille Treue, die wir in das Leben der Kirche einbringen – und alles, was in unserer Mission wächst, wächst auch für die Zukunft der gesamten Diözese, zu der wir gehören.

Dieser Sonntag war eine Erinnerung: Die Kirche lebt, solange sie sich jemand anderem zeigt, aber nicht nur mit Worten, sondern mit Präsenz, Gesten und Beispielen. Besonders Kinder können dies besser als sonst jemand erkennen, solange sie von uns lernen, was wahr ist und was nicht.

Foto: Martina Mihaljević