Pinkafeld hatte als privilegierter Markt bis 1830 das Recht der Blutgerichtsbarkeit. Im Jahr 1828 fand auf dem Gerichtsberg in Pinkafeld die letzte Hinrichtung statt. Der 1794 geborene mehrfache Mörder und Räuber Nikolaus Schmidhofer, genannt "Holzknechtseppl", wurde dort am 20. November 1828 hingerichtet. Er war der Anführer der Räuberbande "Stradafüßler", die von 1822 bis 1826 das Grenzgebiet der Steiermark, des südlichen Niederösterreichs sowie das heutige Burgenland, damals Westungarn, mit Angst und Schrecken überzog. Zum Galgen begleitet wurde der Delinquent vom Ortspfarrer Joseph Michael Weinhofer, der ihn zu Reue und Bekehrung bewegen hatte können. Auch die Schuljugend war anwesend. Die Kinder sollten ein abschreckendes Beispiel erleben.
Lesen Sie hier die berührende Geschichte der genannten Jahre in der Pfarrchronik von Joseph Michael Weinhofer:
Weinhoferchronik der Jahre 1825 bis 1829
Nach der Renovierung der Tafeln der Kreuzigungsgruppe auf dem Kalvarienberg hat der Audodidakt Otmar Wartler nunmehr auch die Darstellung des Gekreuzigten auf dem Gerichtsberg renoviert. Herzlichen Dank!
Fotos: Friedrich Luisser