"Lieber Gott, bitte nicht jetzt und hier!" Stoßgebet des Priesters Fabian, der von einer unmittelbar vor der Geburt stehenden Mutter und deren Partner mitten in der Nacht als einziger aufgeweckt werden kann, um das Paar mit seinem Auto in rasendem Tempo ins Krankenhaus zu bringen. "Ich bring mich um!" Anruf eines offenkundig Betrunkenen. Der Priester Fabian eilt zu dem - wie sich herausstellt - verzweifelten Ehemann, der Schusswaffe und Messer bereit hat, und bekommt Angst um das Leben des Mannes und um sein eigenes.
Szenen, die Dr. Fabian Mmagu bei der Präsentation seines Buches "Der schwarze Clown Gottes" am 2. Mai 2019 im Pfarrheim Pinkafeld aus seiner Erfahrung als Seelsorger schildert und die zur Frage führen: "Wo ist der Ort der Seelsorge?" Das Leben stellt Fragen. Fabian versucht Antworten in seiner Verantwortung als Priester: erzählend, für Moralisieren ist kaum Platz.
Alle erwarten sehr viel vom Leben. Das ist gut so. Der Priester muss aus dem Leben lernen, die Zeichen der Zeit erkennen. Er hat die Welt auszuhalten, muss sich ausliefern. Und er ist Begleiter der Sehnsüchte. Die Kirche ist nicht Selbstzweck. Sie hat den Menschen zu helfen, zu Gott zu finden, in Freiheit und Selbstwerdung. Wie der Clown hilft der Seelsorger den Menschen, über sich selbst hinaus zu wachsen, zu Gott, "den Freund unseres Lebens". Er mobilisiert, damit Leid nicht hinunterzieht. Der Clown spielt, um die Müden aufzuwecken.
Fabian: Erzählende Theologie wird verstanden. Wenn Großeltern und Eltern ihren Enkeln und Kindern nicht vom eigenen Glauben erzählen, stirbt der Glauben in der Familie. Über das Kreuz, den besonderen Ort, um Kraft zu schöpfen: "Der auf das Kreuz geworfene Blick entdeckt stets deine Wirklichkeit. Am Fuß des Kreuzes ist mein Anker." Zuletzt: "Jesus, du bist unser Leben, du bist unsere Liebe!"